Die Grafschaft Glatz zwischen Böhmen und Schlesien

Eine Sammlung historischer Landkarten


(Novissimum Silesiae Theatrum, Covens und Mortier, um 1757, Sammlung Haus Schlesien)


Ausstellung im Museum Haus Schlesien , Museum Grünberg und im Schloss Bad Muskau 2004

 

Ausstellung im Museum Heimathaus Münsterland in Telgte vom 30.08.-29.09.2002

Die Grafschaft Glatz und ihre Landkarten und Veduten

(Mattis, Wallfahrtskirche Albendorf, nach 1820; Werner/Pompejus, Glatz, 1737/1862)

Ausstellungskatalog: M. Spata, Die Grafschaft Glatz und ihre Landkarten und Veduten, Bonn 2002, A4-Format, 115 Seiten, 52 Abbildungen.


Die Eröffnung der Ausstellung war am Samstag, den 18. Juni 2000 um 15 Uhr. Die Ausstellung wurde fachlich begleitet durch 3 Führungen am 2. Juli, 23. Juli und 20. August 2000 um 11 Uhr sowie durch einen Vortrag am 6. August 2000 um 15 Uhr.
Der Anlaß zu dieser Ausstellung war das 10. Kartographiehistorische Colloquium vom 14. bis 16. September 2000 in Bonn. Veranstalter dieses Colloquiums sind das Seminar für Historische Geographie der Universität Bonn (Direktor: Prof. Dr. Klaus Fehn), die D-A-CH-Arbeitsgruppe deutscher, österreichischer und schweizerischer Kartographiehistoriker sowie der Arbeitskreis Geschichte der Kartographie (Leiter: Prof. Dr. Wolfgang Scharfe, FU Berlin) der Deutschen Gesellschaft für Kartographie (DGfK). Thematische Schwerpunkte des Colloquiums sind die Untersuchung und Auswertung von Altkarten sowie neuere methodische Ansätze in der Kartographiegeschichte. Das Tagesprogramm sieht u.a. eine Exkursion in das Haus Schlesien vor, um dort die angekündigte Landkartenausstellung zu besichtigen. Für die fachliche Betreuung der Landkartenausstellung sind Manfred Spata und Dr. Stephan Kaiser (Haus Schlesien) verantwortlich, die aus ihren Sammlungen den Grundstock der Exponate zur Verfügung stellen. Darüber hinaus ist es ihnen gelungen, überaus kompetente Leihgeber zu gewinnen: die Kartenabteilung der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz in Berlin (Dr. Klaus Lindner) sowie die Privatsammlungen Dr. Thomas Niewodniczanski in Bitburg und Prof. Dr. Fritz Hellwig in Bonn. Diese namhaften Leihgeber garantieren eine exklusive Landkartenausstellung mit seltenen Atlanten und Manuskriptkarten, die nicht häufig der Öffentlichkeit zur Schau gestellt werden.
Die ausgewählten Exponate belegen über 400 Jahre schlesische Kartengeschichte und damit auch die wechselvolle Geschichte Schlesiens vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Die älteste Karte stammt aus dem Jahre 1544, es ist die Schlesien-Karte aus der Kosmographie des Sebastian Münster. Die jüngste Karte gehört zum polnischen Atlas von Nieder- und Oberschlesien aus dem Jahre 1997. Den Kernbestand der Ausstellung bilden die Drucke der privaten Kartographie in Deutschland, Niederlande, Frankreich und Italien, darunter als Rarität die de-Jode-Karte von Schlesien 1593 (Sammlungen Haus Schlesien und Spata). Als weitere Besonderheit ist die sehr seltene Helwig-Karte von Schlesien 1561 hervorzuheben, deren Nachdruck des Jahres 1738 der schlesische Historiker Christian Runge veranlaßte. Kopien der Helwig-Karte enthalten die Curaeus-Chronik 1601 und die Kern-Chronik 1710 von Schlesien (Haus Schlesien).
Ein besonderer Blickfang bilden die umfangreichen Atlanten von Ortelius 1570/1603, Mercator 1595, Blaeu 1662 und Schenk & Valk nach 1695, die verschiedene Scultetus-Karten der schlesischen Fürstentümer enthalten. Französische und italienische Reiseatlanten des 18. Jahrhunderts dokumentieren das seinerzeitige Informationsbedürfnis der Adelswelt. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die großformatigen Karten der habsburgischen und preußischen Militärkartographie, u.a. die Rehdanz-Karte 1744 (Kartenabteilung Staatsbibliothek Berlin), die Lidl-Karte 1745, der Homännische Atlas Silesiae 1751 (Haus Schlesien) sowie Manuskriptkarten von Regler 1764, Schmettau 1781, Hammer 1782 und Massenbach 1796 (Staatsbibliothek Berlin). Ein silbernes Medaillon enthält zu Ehren des preußischen Königs Friedrich II. in einem winzigen Leporelloalbum die Schlachtenpläne der drei schlesischen Kriege sowie die kleinste Schlesien-Karte der Ausstellung.
Die Gruppe der thematischen Landkarten umfaßt u.a. eine anonyme Oderstromkarte um 1700, eine Reilly-Schulkarte von Schlesien und Polen 1792, eine Geologiekarte der Mittelsudeten des Breslauer Professors von Raumer 1818 und eine schlesische Flußkarte von Weiland 1821. Preußische Wirtschafts- und Eisenbahnkarten dokumentieren die wachsende Bedeutung der schlesischen Montanindustrie im 19. Jahrhundert. Den Abschluß bilden die Wanderkarten und Panoramen des 19. und 20. Jahrhunderts, die den aufstrebenden Tourismus zu den Naturschönheiten der Mittelsudeten belegen. Die Kartenwerke der preußischen Landesaufnahme sind in allen Maßstäben durch exemplarische Einzelblätter vertreten, ebenso das Luftbildplanwerk des Deutschen Reiches. Bereichert wird die Landkartenausstellung durch zeitgenössische Meß- und Aufnahmeinstrumente, Leihgaben des Vermessungstechnischen Museums in Dortmund.

Ausstellungskatalog: M. Spata, Grenzland zwischen Ost und West - Schlesische Landkarten aus vier Jahrhunderten. Hrs.: Museum Haus Schlesien, Königswinter-Heisterbacherrott 2000, A4-Format, 50 Seiten, 7 Farbabbildungen.


Sonderausstellungen

Die Grafschaft Glatz in historischen Landkarten

50 Jahre Zentralstelle Glatz

im Emsland-Moormuseum Groß Hesepe
vom 10. Mai bis 30. November 1997.

Anläßlich der Partnerschaftsvereinbarung Glatz/Klodzko - Bensheim
am 31. August 1996 wurde ein Teil der Kartenausstellung über die Grafschaft Glatz in den Räumlichkeiten der Bensheimer Bezirkssparkasse gezeigt.

Kartenausstellung
Die Grafschaft Glatz zwischen Böhmen und Schlesien

im Haus Schlesien in Königswinter-Heisterbacherrott
vom 17. August bis 13. Oktober 1996

Die Ausstellung war in ähnlichem Umfang bereits 1995 im Museum des Glatzer Landes (Muzeum Ziemi Klodzkiei) in Glatz (Klodzko, Polen) gezeigt worden. Wesentliche Teile der Ausstellung gehören zur Privatsammlung Manfred Spata, ergänzt um Exponate der Leihgeber Haus Schlesien, Johannes Güttler, Dieter Pohl, Günter Siegel.

Die Grafschaft Glatz ist ein altes Grenzland zwischen Böhmen und Schlesien. Die Exponate vermitteln über 400 Jahre Geschichte der verschiedenen Landesherren: die böhmische, habsburgische, preußische und deutsche Krone.

Zur Ausstellung erschien ein Katalog
M. Spata, L. Hyss: Die Grafschaft Glatz zwischen Böhmen und Schlesien. Königswinter-Heisterbacherrott 1996, A4-Format, 56 Seiten, 16 Abbildungen.



Zurück zur Kulturarbeit Schlesien         Zurück zum Kulturwerk Schlesien          Zurück zur Hauptseite